Das ist Gold wert

Hätten Sie gedacht, dass sich Unternehmen einmal um leere PET-Flaschen reißen werden? Nein? Wir auch nicht. Bis wir uns tiefer mit dem Thema Recycling auseinandergesetzt haben. Mittlerweile ist allen klar: Verpackungsmaterial aus Kunststoff ist ein hochwertiger Wertstoff!

Auch bei unseren Kunden schlummert diese wertvolle Möglichkeit der Wiederverwertung. Mit unserer ADAMS^®-Technologie füllen sie pulverförmige Produkte in PE-Gebinde. Und das aus gutem Grund: das verpackte Produkt wird so am besten geschützt – bis zum Einsatz beim Endkunden. Die Foliensäcke bestehen aus Monomaterial. Anders als bei einem Joghurtbecher, bei dem Plastikbehälter vom Aluminiumdecken getrennt werden müssen, besteht ein ADAMS^®-Sack aus nur einem direkt recyclingfähigen Material.

Außerdem sind ADAMS^®-Säcke vollständig restentleerbar und dadurch besonders gut zum Recyceln geeignet. Wie kann dieses Verpackungsmaterial als Wertstoff in den Recyclingkreislauf zurückgeführt werden?

Gelingt es uns, die Foliensäcke, die mit unseren ADAMS^®-Anlagen befüllt werden, als Wertstoff einzusammeln? Wir haben einen Selbstversuch gestartet – und gezeigt, dass es geht! Insgesamt 15 (!) Tonnen Plastikabschnitte haben wir gesammelt. Diese wurden anschließend von Berry Global im Werk Steinfeld aufbereitet und für die Herstellung neuer Foliensäcke eingesetzt.

Plastik hat, zum Teil unberechtigt, ein negatives Image. Nutzt man den Kunststoff als reines Wegwergprodukt, hat es nachteilige Konsequenzen. Themen wie nicht fachgerechte Entsorgung oder Verschmutzung der Meere werden öffentlich diskutiert. Wichtig, um die Vorteile von PE vollumfänglich zu nutzen und die wahren Vorteile von Kunststoff in den Vordergrund zu stellen: das Material muss in den Recyclingkreislauf zurück!

Plastikverpackungen sind ein funktionaler Weg, um Produkte sicher zu schützen. Sie sind Wertstoffe, die im besten Fall nach der Nutzung weiterverwendet werden:

Thermische Nutzung: Sie werden verbrannt und die Energie genutzt.
Chemisches Recycling: Aus dem Material lässt sich mit modernen Verfahren Öl gewinnen.
Stoffliches Recycling: Sie werden zu Rezyklat verarbeitet und je nach Güte des Materials bei der Herstellung neuer Folien verwendet.

Die Foliensäcke sind restentleerbar und dadurch einfach recycelbar. In der Theorie ist das uns und unseren Kunden klar. Ein Blick in die Praxis zeigt: Folienverpackungen werden durchaus gezielt gesammelt und entsorgt. Der Restmüllcontainer ist die teuerste Entsorgung. Die Erkenntnis, dass Folien Wertstoffe sind, nimmt stetig zu.

Unsere Einschätzung: 1/3 der Endkunden entsorgt vorbildlich, 1/3 könnte dafür motiviert werden, 1/3 ist eher schwer zugänglich. Mit unserer Sammelaktion wollen wir hier ein Zeichen setzen.

Die Sammelaktion

Für uns war es jetzt an der Zeit zu zeigen, dass die Folienreste eingesammelt werden können und wie aus einer alten eine neue Verpackung entstehen kann. Damit möchten wir das Bewusstsein dafür schärfen, dass Folie ein Wertstoff ist und dass es sich lohnt, diesen in einen Kreislauf zu bringen.

Alle Maschinen werden vor dem Versand an den Kunden bei uns im Werk eingestellt und gehen dafür zur finalen Freigabe in den Testlauf. Dabei entstehen eine Menge Folienreste, die nicht mehr genutzt und üblicherweise regulär entsorgt werden. Mit dem Folienhersteller Berry Global, einem unserer langjährigen Partner, haben wir den Weg gefunden. Das Unternehmen hat einen eigenen Recyclingprozess für seine Folienprodukte. Das war die Grundlage für die Möglichkeit, die Folienreste zu sammeln und weiterverarbeiten zu lassen. Aber dazu später mehr!

Mit unserer ADAMS^®-Technologie füllen unsere Kunden pulverförmige Produkte in PE-Gebinde. Wir sind davon überzeugt, dass das eine nachhaltige Lösung ist. Hintergrund: Die Säcke, die mit unserer ADAMS^®-Technologie befüllt werden, bestehen aus Monomaterial, sind reißfest, lange haltbar, wiederverschließbar, einfach zu entleeren und 100% recycelbar. Das verpackte Produkt wird so am besten vor Witterungseinflüssen geschützt. Von der Abfüllung des Produkts über die Lagerung der Säcke bis zum Transport des Guts an den Endkunden für die Anwendung am Einsatzort geht kein aufwendig hergestelltes Produkt verloren.

Die Reduzierung des Materialverlusts ist das entscheidende und nachhaltige Moment: Der CO₂-Fußabdruck z.B. allein für 25 kg Zement liegt in Deutschland bei ca. 14.250 g (das entspricht 570 kg CO₂ e/t Zement). Für jeden einzelnen Zementsack, der nicht „auf der Strecke“ bleibt, hat sich der Einsatz von Kunststoffsäcken gelohnt! Je mehr wertvolles Produkt tatsächlich verwendet wird, desto weniger Ressourcen werden verschwendet. Das allein ist schon nachhaltig und ressourcenschonend!

Die Deutsche Umwelthilfe hat es uns schriftlich gegeben: „Grundsätzlich wären Mehrwegsäcke hier höchstwahrscheinlich die umweltfreundlichste Lösung. Bei der Auslieferung neuer Säcke könnten die leeren Säcke einfach wieder mitgenommen werden und daraufhin wiederbefüllt werden. Wenn das nicht möglich sein sollte, wäre es wichtig, auf Recyclingfähigkeit und einen hohen Rezyklateinsatz in den Säcken zu achten. Verbundmaterialien sind deshalb unserer Einschätzung nach eher weniger geeignet. [Darum] […] ist unserer Einschätzung nach hier der reine PE-Sack die beste Variante, wenn Mehrweg nicht möglich ist. Zusätzlich sollte auf möglichst geringen Materialeinsatz und große Füllgrößen geachtet werden.“

hat es uns schriftlich gegeben: „Grundsätzlich wären Mehrwegsäcke hier höchstwahrscheinlich die umweltfreundlichste Lösung. Bei der Auslieferung neuer Säcke könnten die leeren Säcke einfach wieder mitgenommen werden und daraufhin wiederbefüllt werden. Wenn das nicht möglich sein sollte, wäre es wichtig, auf Recyclingfähigkeit und einen hohen Rezyklateinsatz in den Säcken zu achten. Verbundmaterialien sind deshalb unserer Einschätzung nach eher weniger geeignet. [Darum] […] ist unserer Einschätzung nach hier der reine PE-Sack die beste Variante, wenn Mehrweg nicht möglich ist. Zusätzlich sollte auf möglichst geringen Materialeinsatz und große Füllgrößen geachtet werden.“

Unsere Kunden sind von den Vorteilen überzeugt. Mittlerweile füllen weltweit mehr als 200 ADAMS^®-Anlagen Tag für Tag aufwändig hergestellt Pulverprodukte ab. 2014 haben wir mit ADAMS^® insbesondere wegen der nachhaltigen Verpackung sogar den Sustainability Award von Lafarge gewonnen.

Trotzdem werden wir, werden unsere Kunden und wird auch der Zwischenhändler immer wieder mit dem durchaus negativen Image von Plastik konfrontiert. Also gilt auch hier: Das Material muss in den Recyclingkreislauf zurück!

Unsere Aktion konnte starten. Mit großer Freude stellten wir fest, dass alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen sofort verstanden, dass es sinnvoll ist, diesen Wertstoff zu sammeln. Begeistert trugen sie alle Folienreste zusammen und sammelten diese in Gitterboxen. Die Monate vergingen, bis wir vor einem riesigen Berg aus Plastikabschnitten standen. Unglaublich, was in der Zeit an Wertstoff zusammengekommen ist! Unser Staplerfahrer und der LKW-Fahrer hatten ihren Spaß, die Folienreste auf den Sattelzug zu laden. Sie fragten sich natürlich, was denn mit dem Material jetzt nun passieren und damit gemacht wird. Gummistiefel? Blumentöpfe? Oder doch eine Parkbank? Der Fahrer jedenfalls machte sich mit 15 Tonnen (!) Material auf den Weg zum Ziel.

Bei Berry angekommen, wurden die Folienreste gewaschen, zerkleinert und zu Regranulat verarbeitet. Anschließend wurde unter Zugabe von 50 % Neumaterial eine neue Schlauchfolie für die Verwendung mit unseren ADAMS^®-Anlagen hergestellt. Wir konnten es kaum erwarten, das Ergebnis zu sehen. Doch dann war es endlich soweit und wir hielten ihn in der Hand – unseren aus 50 % Rezyklat hergestellten hochwertigen neuen Sack zur Verpackung von pulverförmigen Schüttgütern! Und in dem Moment wussten wir: Wir haben es geschafft, wir haben den Kreislauf geschlossen! Mit unserer Sammelaktion haben wir gezeigt, dass sammeln und recyceln so einfach sein kann und Folie eine zukunftssichere und nachhaltige Verpackung ist.

Das Besondere an diesem Sack: Wir nutzen das Layout, um gleichzeitig die Vorteile des PE-Gebindes zu kommunizieren. Denn: Das Markenvertrauen ist ein entscheidender Faktor bei der Kaufentscheidung. Die Gesamtkomposition einer Verpackung aus der Markenbotschaft und einem schlüssigen und verständlichen Design kann maßgeblich über die Kaufentscheidung bestimmen. Unser „Aktionssack“ zeigt das eindrücklich!

Wir blicken optimistisch in die Zukunft. Mit der Sammelaktion wollten wir Bewusstsein dafür schaffen, dass die Folienverpackung eine wertvolle Ressource ist. Recyclingunternehmen nehmen diesen Wertstoff dankend an – das haben wir in persönlichen Gesprächen erfahren. Recycling wird immer mehr zur Perspektive; große und erfolgreiche Handelskonzerne sehen hier sogar eine strategische Ergänzung. Diesen Trend beobachten wir auch im Baustoffsektor. So hat mit Heidelberg Materials ein führender Baustoffhersteller Ende November 2022 die Übernahme eines Berliner Baustoff-Recyclingunternehmens angekündigt, um die „Aktivitäten rund um die Kreislaufwirtschaft deutlich zu stärken“, wie es in einer Meldung heißt. Mitte Dezember folgte die Bekanntgabe der Übernahme eines führenden Recycling- und Baustoffunternehmens in Großbritannien.

Recyclingunternehmen erweitern überall ihre Kapazitäten, die Technik wird immer besser und genauer und macht damit die Sortierung und das Recycling noch einfacher und möglicher. Auf der anderen Seite wird die Entsorgung in den kommenden Jahren nicht günstiger.

Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen geben die Richtung vor: Als Europäer wollen und müssen wir den von der Europäischen Kommission vorgestellten „Green Deal“ inklusive des Aktionsplans Kreislaufwirtschaft umsetzen. Recyclingquoten für alle Verpackungen werden erhöht werden und weiter zunehmen. Nach der im Januar 2021 in der EU eingeführten Plastikabgabe müssen die Mitgliedsstaaten jetzt 80 Cent pro Kilogramm nicht recyceltem Kunststoffverpackungsabfall an die Europäische Union zahlen.

Produkthersteller müssen also über eine Optimierung ihrer Verpackung nachdenken und den Recyclingprozessen und -regeln eine besondere Aufmerksamkeit schenken. Als Partner sind wir bereit, unseren Beitrag zu leisten!