Leibniz Rechenzentrum

Eine Fassadenverkleidung aus Architekturgewebe zur elektromagnetischen Abschirmung.
Nur selten haben Rechenzentren eine eigene architektonische Ausdrucksform. Da es sich beim Leibniz Rechenzentrum (LRZ) um ein Bauwerk in einer bedeutenden Lage am Münchener Wissenschaftscampus in Garching handelt, wurde besonderer Wert auf die architektonische Gestaltung gelegt: Die drei Grundfunktionen (Großrechner, Institutsgebäude und Unterrichtstrakt) sollten nach Vorstellung des Architekten klar getrennt werden und jeder Baukörper eine eigene - seiner Funktion entsprechenden - Ausdrucksform erhalten.
Zur Aufnahme des Großrechners dient ein Kubus mit einer Höhe von 27,50 m und einer Breite von 35 m. Dieser sogenannte "Rechnerwürfel" ist das Kernstück des Rechenzentrums. Aus technischen Gründen besteht seine Fassade aus mehreren Hüllen.
In der Höhe einteilige Drahtgewebebahnen bilden die Aussenhaut des Kubus. Zum Einsatz kam die speziell für dieses Bauvorhaben entwickelte Spezifikation LARGO-NOVA 2017, die genaue Vorgaben bezüglich der offenen Fläche und des Gewichts und somit zur notwendigen elektromagnetischen Abschirmung erfüllt.
Flächig wirkt die Gewebefassade homogen, aber trotzdem lichtdurchlässig. Je nach Lichteinfall lässt sie den Kubus immer wieder anders erscheinen. Die innere Fassade, die nach der künstlerischen Konzeption einem Schachbrettmuster gleicht, ist zeitweise deutlich sichtbar. Bei entsprechenden Sonnenreflexionen erscheint die Metallhaut aber auch als geschlossener Schutzkörper für den Rechner.
LARGO-NOVA 2017 besteht aus horizontalen Flachdrähten und vertikalen Runddrahtgruppen, die der Gewebefassade ihre Struktur verleihen. HAVER & BOECKER lieferte einbaufertige Elemente und übernahm die Montage der Gewebelemente.