Parkhaus Barmherzige Brüder
Geschlossen und dennoch transparent präsentiert sich die Fassadenverkleidung aus dem Edelstahlgewebe LARGO-TWIST 2051
Seit 2020 sorgt ein neues Parkhaus für eine entspannte Parkplatzsituation am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg. In Zusammenarbeit mit Peithner Architekten hat Haver & Boecker eigens für dieses Projekt ein neues Architekturgewebe entwickelt: das LARGO-TWIST 2051.
Die zentrale Anforderung: Verlässlicher Blendschutz gegen Reflektionen von außen und innen
Die Fassadenverkleidung eines Parkhauses ist häufig viel mehr als die schlichte Hülle eines Bauwerks. Genau das zeigte sich auch bei der Umsetzung des Projektes in Regensburg, wo die Parkhaus-Fassade als multifunktionales Element drei wesentliche Kriterien erfüllen muss: Sie soll das Parkhaus optisch aufwerten, die natürliche Belüftung fördern und vor allem muss sie ein verlässlicher Blendschutz sein: Weder Reflektionen durch die Sonneneinstrahlung auf der Fassadenverkleidung, noch herausscheinendes Licht aus dem Innern des Parkhauses dürfen den vorbeifahrenden Verkehr blenden. Vor dem Hintergrund dieser klar formulierten Anforderungen wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten eine neue Gewebe-Variante entwickelt: Das LARGO-TWIST 2051.
Die Basis für diese Neuentwicklung war das Metallgewebe LARGO-TWIST 2045, das sich wie alle Varianten des Typs LARGO-TWIST durch geneigte, horizontale Flachdrähte auszeichnet. Diese bieten je nach Ausrichtung einen guten Sonnenschutz oder Sichtschutz. Großflächig am Baukörper installiert erzeugt der Gewebetyp so ein besonders homogenes Erscheinungsbild mit geringer Transparenz.
Die Lösung: Reduktion der offenen Gewebefläche
Für den Einsatz am Regensburger Parkhaus wurde die Webart mit horizontal geneigten Flachdrähten beibehalten, lediglich die offene Gewebefläche wurde deutlich reduziert. Mit einer offenen Fläche (zweidimensional betrachtet) von ca. 4% und (dreidimensional betrachtet) ca. 75% bietet das LARGO-TWIST 2051 einen guten Sichtschutz und gewährleistet zusätzlich eine gute Luftzirkulation, sodass die erforderliche Be- und Entlüftung des Parkhauses garantiert ist.
Um sicherzugehen, dass die Blendschutz-Kriterien durch dieses Architekturgewebe zu 100 Prozent erfüllt werden, arbeitete Haver & Boecker mit dem ZAE Bayern (Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung e. V.) zusammen. Gemeinsam wurde die Gewebe-Spezifikation im Detail so angepasst, dass die Fassadenverkleidung die Projektanforderungen dauerhaft erfüllt. Eine abschließend erstellte Blendungsbeurteilung dokumentiert ausführlich: Mit einer Fassadenverkleidung aus dem HAVER Architekturgewebe LARGO-TWIST 2051 werden die besonderen Blendschutz-Anforderungen ganzjährig eingehalten. Die Blendung von Verkehrsteilnehmern durch Lichtreflexionen auf der Gewebeverkleidung kann somit ausgeschlossen werden.
Designelemente sorgen für interessante Effekte
Beim Blick auf die Parkhausverkleidung fallen sofort die Rechtecke auf, die sich optisch von Gewebe absetzen. Sie befinden sich an unterschiedlichen Positionen innerhalb einer Gewebebahn und wirken je nach Betrachtungswinkel und Lichteinfall offen oder geschlossen. Dieser Effekt entsteht durch eine 180°-Drehung der horizontalen geneigten Flachdrähte. Sie machen die Fassadenverkleidung interessant und lockern sie auf.
Insgesamt wurden 3.000 m² einbaufertige Gewebeelemente des Architekturgewebes LARGO-TWIST 2051 mit dem Befestigungssystem aus Spannkante, Gabelschrauben und Druckfedern an die Parkhausfassade montiert.
Fotos: © N. Kazakov