Messmethoden nach DIN ISO 9044
Drahtgewebe sind geometrische Gebilde. Über den Drahtdurchmesser und die Maschenweite können sie im Vorfeld genau berechnet und mit der Wahl des geeigneten Werkstoffs auf die jeweilige Anwendung abgestimmt werden. In der Norm DIN/ISO 9044 werden die zur Messung von Drahtgewebe wichtigen Begriffe erläutert.
Drahtdurchmesser, d
Der Durchmesser des Drahtes nach dem Verweben kann mit den folgenden Verfahren ermittelt werden:
- durch Messen von Drähten, die aus dem Gewebe entnommen wurden (z.B. mit Mikrometerschraube)
- durch Messen der Drähte im Gewebe, soweit genügend Platz für das Messinstrument vorhanden ist.
- durch ein Verfahren mit optischer Projektion oder eine Scanning Methode.
Die Toleranz, die der Draht vor dem Verweben hatte, kann im verwebten Zustand wegen der starken Verformung nicht mehr festgestellt werden. Der verarbeitete Nenndrahtdurchmesser kann jedoch mit Hilfe einer empirischen Formel errechnet werden. Wir beraten Sie gern.
Maschenweite, w
Die Maschenweite wird am einfachsten über das Messreihenverfahren ermittelt. Dabei wird die Anzahl der Teilungen (p) für eine bestimmte Länge (L) festgestellt. Diese Länge wird durch die Anzahl der Teilungen dividiert, wodurch man den Mittelwert der Teilungen erhält. Zieht man davon den Drahtdurchmesser (d) ab, erhält man die Maschenweite (w).
Um den arithmetischen Mittelwert der Maschenweite zu erhalten, müssen so viele Teilungen gemessen werden, wie notwendig sind, um einen zuverlässigen statistischen Wert zu erhalten.
Bei Maschenweiten zwischen 16 und 1 mm sollten 10 Teilungen, bei kleineren Maschenweiten bis 0,1 mm 20 Teilungen abgezählt werden.